Positive Wirkung 11FREUNDE

Die Wirkungen von Dopingmitteln im Sport sind vielfältig: Erythropoetin (EPO) erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen und steigert die Ausdauer. Amphetamine dienen als Aufputschmittel und Prednisolon als Entzündungshemmer. Anabole Steroide lassen den Testosteronspiegel steigen und fördern somit die körperliche Leistungsfähigkeit und den Muskelaufbau. Die Substanzen der Anabolika können dabei noch bis zu sechs Monate nach Einnahme nachgewiesen werden.
Auch bei Paul Pogba wurde kürzlich ein erhöhter Testosteronwert festgestellt. Das teilte die italienische Anti-Doping-Agentur NADO Italia mit. „Testosteron-Metaboliten nicht endogenen Ursprungs“, also ein körperfremdes Zwischenprodukt von Testosteron, sei bei einer Dopingkontrolle nach dem Ligaspiel von Juventus Turin gegen Udinese Calcio Ende August gefunden worden. Die Anti-Doping-Agentur sperrte Pogba deshalb jetzt „vorläufig“. Juventus bestätigte die Sperre und gab bekannt, Pogbas Gehalt vorerst einzufrieren. Der Verein behalte sich das Recht vor „die nächsten Verfahrensschritte zu prüfen“, heißt es in einer Erklärung.
„Sicher ist, dass Paul Pogba niemals eine Regel brechen wollte“
„Vorläufig“ sind die Maßnahmen, weil derzeit noch die B‑Probe Pogbas analysiert wird. Der übliche Verlauf einer Dopingkontrolle sieht vor, die Urinprobe eines Spielers in zwei Probengefäße zu füllen—so entstehen die A- und die B‑Probe. Wenn die erste Probe positiv ausfällt, wird die B‑Probe von einer anderen Person an einem anderen Laborplatz analysiert, um das Ergebnis zu verifizieren. Nur wenn beide Ergebnisse positiv ausfallen, gilt das Gesamtergebnis des Dopingtests als positiv und der Drogenkonsum als bestätigt.
Pogbas Agentin Rafaela Pimenta erklärte, man warte nun auf die B‑Probe und könne sich bis dahin nicht näher äußern. „Sicher ist, dass Paul Pogba niemals eine Regel brechen wollte“, teilte Pimenta laut AFP in einem Schreiben mit. Ob es sich um ein Missgeschick oder einen bewussten Betrugsversuch handelt—Pogbas Karriere ist seit einigen Jahren geprägt von negativen Schlagzeilen. Im vergangenen Jahr dachte er in Folge einer Erpressung sogar darüber nach, mit dem Fußballspielen aufzuhören. „Ich will einfach nicht mehr spielen“, sagte er dem arabischen Nachrichtensender Al Jazeera. Damals soll ihn sein Bruder Mathias Pogba zusammen mit einer organisierten Bande bedroht und erpresst haben. Pogba sollte eine hohe Geldsumme zahlen, um die Veröffentlichung angeblicher „explosiver“ Enthüllungen über ihn zu verhindern. Mathias Pogba landete daraufhin in U‑Haft und durfte nach seiner Entlassung keinen Kontakt mehr zur Familie aufnehmen.
Sportlich gesehen ging es für Pogba bereits kurz nach seiner Rückkehr zu Manchester United im Sommer 2016 bergab. Dabei verlief sein Start dort noch vielversprechend. Direkt in seiner ersten Saison gewann er mit den Red Devils die Europa League und wurde als bester Spieler des Wettbewerbs ausgezeichnet. Der damalige United-Trainer José Mourinho bezeichnete den Franzosen damals als „besten Mittelfeldspieler der Welt“. Im Folgejahr überzeugte er weiterhin mit seiner Offensivgefahr und kam in 27 Einsätzen in der Liga auf 16 Scorerpunkte. Am erfolgreichsten spielte Pogba in dieser Phase allerdings mit der Nationalmannschaft. Beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2018 erzielte er im Finale gegen Kroatien das 3:1. Sein Teamkollege Adil Rami sagte damals über ihn: „Er war der stärkste Mann des französischen Teams.“
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